Studie: Auswirkungen von 5G-Strahlung auf das Hirngewebe von Ratten

Studie: Auswirkungen von 5G-Strahlung auf das Hirngewebe von Ratten
Auswirkungen von 5G-Strahlung auf das Hirngewebe

Auswirkungen von 5G-Strahlung auf das Hirngewebe von Ratten: Ergebnisse einer Studie der Tomsker staatlichen Universität

Wissenschaftler der Tomsker staatlichen Universität (TSU) haben in einer aktuellen Studie signifikante Veränderungen im Hirngewebe von Ratten festgestellt, die unter dem Einfluss von 5G-Antennen standen. Die resultierenden Daten zeigen ein verschobenes Verhältnis von Antioxidantien zu pro-Oxidantien, was auf mögliche Gesundheitsrisiken durch elektromagnetische Strahlung hinweist.

 

Studiendesign

Die Forschung konzentrierte sich auf Ratten der Wistar-Linie, die aufgrund ihrer ähnlichen Reaktionen auf verschiedene Reize auch für Tierversuche ausgewählt werden. Insgesamt wurden männliche Ratten aus drei Altersgruppen untersucht: unreife Ratten (5–6 Wochen alt), junge Erwachsene (10–11 Wochen) und ältere Ratten (17–18 Wochen). Der Untersuchungszeitraum entsprach etwa fünf Wochen, was dem Leben eines Menschen von ungefähr vier Jahren entspricht.

Laut Natalia Кривова, einer führenden Wissenschaftlerin des Labors für experimentelle Physiologie am Forschungsinstitut für Biologie und Biophysik der TSU, wiesen die Tiere, die der Strahlung von 5G-Antennen ausgesetzt waren, keine Unterschiede in den beobachteten Verhaltensparametern zu den Kontrollgruppen auf. "Die Tiere unter dem Einfluss der Strahlung erlebten keine Schmerzen, Angst oder Stress und befanden sich in vollem Wohlbefinden", berichtet Кривова.

 

Veränderungen im Hirngewebe

Die detaillierte Analyse des Hirngewebes nach der Exposition gegenüber den 5G-Antennen offenbarte jedoch bedeutende Veränderungen, insbesondere im Gleichgewicht der Antioxidantien und pro-Oxidantien. Antioxidantien spielen eine schützende Rolle, indem sie oxidierenden Prozessen entgegenwirken, die durch freie Radikale verursacht werden. Dagegen fördern pro-Oxidantien oxidative Stresssituationen, die die Zellregeneration negativ beeinflussen können. Ein Ungleichgewicht zugunsten der pro-Oxidantien kann langfristig schädliche Folgen für die Gesundheit haben.

Obwohl die sofortigen Auswirkungen auf das Verhalten der Ratten nicht erkennbar waren, wirft die Veränderung im biochemischen Gleichgewicht Fragen über mögliche langfristige gesundheitliche Folgen auf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits die elektromagnetische Umweltverschmutzung als potenziell gefährlich eingestuft, und die Internationale Agentur für Krebsforschung klassifiziert hochfrequente elektromagnetische Felder als "mögliche" Karzinogene für den Menschen (Gruppe 2B).

 

Notwendiger weiterer Forschungsbedarf

Die Wissenschaftler mahnen die Notwendigkeit an, weitere Studien durchzuführen, insbesondere mit weiblichen Ratten, um den Einfluss der 5G-Strahlung auf die Nachkommen bestrahlter Eltern zu untersuchen. Dies ist besonders wichtig, da viele gesundheitliche Auswirkungen erst in nachfolgenden Generationen auftreten können.

Ein zentrales Problem der bisherigen Forschung war die Herausforderung, präzise Messungen der spezifischen Absorptionsrate der Strahlung in Tierversuchen durchzuführen. Verantwortliche Radiophysiker der TSU haben jedoch geeignete Methodiken entwickelt, um diesen Aspekt im Experiment zu berücksichtigen.

 

Fazit

Die Ergebnisse dieser Studie liefern wertvolle Einblicke in die potenziellen Auswirkungen der 5G-Technologie auf Lebewesen und unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschungsanstrengungen. Während die sofortigen Verhaltensänderungen bei den Ratten ausblieben, zeigen die biochemischen Veränderungen deutlich, dass elektromagnetische Strahlung auch tiefere, langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben könnte. Die Sicherheitsdiskussion um 5G und ähnlichen Technologien bleibt damit von hoher Relevanz.

Für weitere Informationen und Details zur Studie: TASS.